Auch wenn man sich ungern mit dem Thema Tod auseinandersetzt, eines Tages kommt er, der unvermeidbare Zeitpunkt, an dem der geliebte Vierbeiner stirbt oder erlöst wird. Und plötzlich steht man vor der Frage: Wohin mit dem toten Hund? Viele Hundebesitzer sehnen sich danach, von ihrem vierbeinigen Freund nach dessen Tod Abschied zu nehmen.

In Deutschland haben Haustiere allgemein einen hohen Stellenwert, jedoch wird über deren Verbleib nach ihrem Tod selten nachgedacht oder gesprochen.

Um ein Tier zu trauern ist längst kein Zeichen mehr von übertriebener Zuneigung. Hunde sind fühlende, denkende und kommunizierende (wenn wir sie auch nicht immer verstehen) Lebewesen, die zu Familienmitgliedern geworden sind und ein würdiges Ende verdient haben.Wie traurig es ist, wenn unserem geliebten Tier etwas zustößt, wissen wir erst, wenn es geschehen ist. Und die Vorstellung, dass dieser unser Freund dann einfach entsorgt wird, ist furchtbar und nicht zu vertreten.

Dabei ist die Tierbestattung in der Geschichte nicht neu. Für Tiere, die als heilig galten wurden schon im alten Ägypten Begräbnisstätten eingerichtet.

Knapp 90 % der Haustiere werden entweder zur Entsorgung in eine Tierkörperbeseitigungsanlage (TBA) gegeben oder vergraben.

Aber es gibt auch andere Möglichkeiten. Diese möchte ich hier kurz beschreiben.

Alternative 1 - Entsorgen

Die häufigste Alternative ist die Entsorgung eines Haustieres in einer TBA. Der Tierhalter lässt sein gestorbenes Tier beim Tierarzt. Dieser kümmert sich gegen eine Gebühr darum, dass das tote Tier abgeholt und entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen entsorgt wird. Aus dieser Entsorgung entstehen z. B. Schmieröle oder Biodiesel.

Alternative 2 - Vergraben

Einzelne Haustiere dürfen vergraben werden

• soweit diese auf geeigneten und von der zuständigen Behörde zugelassenen Plätzen oder
auf einem dem Tierhalter gehörenden Gelände 
• jedoch nicht in Wasserschutzgebieten und
nicht in unmittelbarer Nähe öffentlicher Wege und Plätze, vergraben werden und
mit einer ausreichenden, mindestens 50 Zentimeter starken Erdschicht, gemessen vom Rand der Grube, bedeckt sind.

Die Handhabung, bei Zuwiderhandlung, ist je nach Stadt / Landkreis unterschiedlich und kann mit einer Strafe von bis zu 20.000 € belegt werden.

Meist raten Tierärzte vom Vergraben der Haustiere ab, weil z. B. andere Tiere den Kadaver wieder ausgraben könnten. Es besteht außerdem die Möglichkeit dass Medikamente, von zuvor erkrankten und medikamentös behandelten Tieren ins Grundwasser gelangen können.

Alternative 3 - Tierfriedhof

Scheiden für einen Tierhalter die Möglichkeiten der Entsorgung und des Vergrabens aus, entweder weil er sein Tier nach langjährigem Zusammenleben in würdiger Form beisetzen möchte oder weil die örtlichen oder persönlichen Gegebenheiten gegen eine Beisetzung auf dem eigenen Grundstück sprechen, kann er sich an einen speziell hierfür ausgewiesenen Tierfriedhof wenden und dort ein Grab für das Tier erwerben. Dies läuft im Rahmen eines Miet- und Pflegevertrages meist über 5 Jahre mit Verlängerungsmöglichkeit und kostet je nach Friedhof und Größe des Tieres etwa 300 – 800 € zzgl. Grabstein, Schild oder Sonderwünschen.

Alternative 4 – Tierkrematorium

Die Kremation von Haustieren und die Beisetzung deren Asche hat in den letzten Jahren als alternative Möglichkeit zur Tierbestattung erheblich an Bedeutung gewonnen. Dabei werden in speziell dafür errichteten Tierkrematorien, Tiere nach ihrem Tod eingeäschert, wobei es sich in erster Linie um Haustiere wie Hunde, Katzen und Kleintiere handelt.

Tierkrematorien können direkt vom Tierhalter oder Tierarzt angesprochen und beauftragt werden. Auch für die Übergabe der Asche kann der Tierhalter seine Wünsche äußern.

Generell werden zwei Formen der Einäscherung angeboten:

Sammelkremation: Hier werden Tiere gemeinsam eingeäschert. Es wird keine Asche an die Tierbesitzer herausgegeben, da hierbei die Asche mehrer Tiere vermischt wird. Stattdessen wird diese vom Tierkrematorium beigesetzt oder auf einer "Wiese" verstreut.

Einzelkremation: Hier wird nur ein Tier eingeäschertSomit kann die unvermischte und vollständige Asche dem Tierhalter in einer Urne, einem Aschekarton oder einem Aschesäckchen übergeben werden. Dem Tierhalter steht es dann frei, ob er die Asche zu Hause aufbewahren möchte oder sie an einem Ort der Erinnerung bestattet.

Seriöse Tierbestatter und – krematorien haben eine offizielle Zulassung der zuständigen Veterinärbehörden.

Kleintierkrematorien in Deutschland

Derzeit gibt es schon einige Tierkrematorien, anbei habe ich ein paar aufgeführt:

München
Badbergen (Kreis Osnabrück)
Wesel
Stuttgart
Darmstadt
• Willebadessen (Kreis Höxter)
• Bad Zwischenahn (Kreis Ammerland)
• Jesteburg (Kreis Harburg)
Gummerbach (Oberbergischer Kreis)
• Lauf an der Pegnitz
Oedheim (Kreis Heilbronn)
Verl (Kreis Gütersloh)
Falkenhagen (Kreis Prignitz) und
Erolzheim (Kreis Biberach)

Für welche Alternative man sich auch immer entschließt:

Die Hundeseele lebt weiter und behält ihren Platz im Herzen von Frauchen / Herrchen. Natürlich bleibt die Trauer, doch ist es tröstlich zu wissen, dass man auch über den Tod hinaus der Verantwortung für das geliebte Tier gerecht wurde.

Sicherlich ist die Entscheidung nicht leicht, zu entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist seinen Vierbeiner zu erlösen, aber man muss in solchen Momenten das Wohl des Tieres über seine Liebe zum Tier stellen. Spätestens wenn das Tier leidet sollte man sich überlegen ob Ihr Vierbeiner wirklich noch ein lebenswertes Leben hat oder ob Sie ihn nur am Leben erhalten, weil Sie das unvermeidliche nicht akzeptieren wollen.