Welchem Tierbesitzer fällt diese Entscheidung wohl nicht schwer? In dem Bestreben, das Beste für sein Tier zu tun, stellt sich diese Frage regelmäßig. Angefangen von einem wirksamen Zecken-, Milben- und Flohschutz bis hin zur alltäglichen Pflege von Haut, Fell und Pflege gesunder oder kranker Ohren.


Leider wird immer häufiger aus Angst vor möglichen, durch Parasiten ausgelösten Erkrankungen des Hundes sowie der Sorge um die eigene Gesundheit und die anderer Familienangehöriger, die Verantwortung für diese Frage in die Hände der Tierärzte und Pharmaindustrie gelegt, wobei in der Regel dann die chemische Keule zum Einsatz kommt. Im Dschungel der vielen chemischen Präparate, denen oft sogar ein Allheilmittelstatus anhaftet, wird leicht übersehen, dass es auch Argumente gegen eine chemische Parasitenabwehr gibt. Siehe Vergleichstabelle!


Kommt es z. B. nach der 1. - 3. Anwendung eines chemischen Antiparasitikums zu Problemen im Bereich Stoffwechsel, Haut oder Verdauung, wird dies meist nicht mehr mit den chemischen Präparaten in Verbindung gebracht. Vergessen Sie nicht, dass  die Anfälligkeit für Parasitenbefall steigt, wenn Störungen des Stoffwechsels (Leber / Nieren) vorliegen. Oftmals verbirgt sich z. B. hinter einem rezividierenden Flohbefall eine Lebererkrankung. Eine zusätzliche Belastung mit chemischen Antiparasitika will in diesen Fällen wohl überlegt sein.


Natürliche Insektenabwehr!

In der Natur gibt es eine Reihe von Pflanzen, die sich mit selbst produzierten Abwehrstoffen, sogenannten sekundären Pflanzen­wirkstoffen, gegen Insektenfraß schützen. Als besonders wirk­sam haben sich ätherische Öle erwiesen, welche zum Beispiel in Lorbeer, Rosen, Eucalyptus und vor allem Geranien zu finden sind. Denn diese Substanzen vertreiben die lästigen Insekten bereits, bevor sie Schaden anrichten.

 

Dabei enthalten diese ätherischen Öle eine rein natürliche Abwehrsubstanz und kein giftiges, chemisches Insektizid mit all den Risiken und Gefahren. Die Wirkstoffkombinationen der natürlichen Insektenschutzprodukte erfüllen alle Ansprüche an eine Alternative zu den üblichen Insektiziden, ohne den Organismus mit synthetischen Toxinen zu belasten. In der Regel sind diese natürliche Abwehrmassnahmen mit einem kleinen Mehraufwand verbunden, aber durchaus wirksam und darüber hinaus gut verträglich für Hund, Mensch und Umwelt.

 

Im Vergleich: Insektenabwehr mit Chemischer Keule oder Naturprodukten?

 

Chemische Präparate Naturprodukte
Resistenzentwicklung gegen chemische Wirkstoffe relativ leicht möglich Resistenzentwicklung gegen natürliche Wirkstoffe in der Regel nicht möglich
Belastung des Stoffwechsels des Tieres durch chemische Substanzen, die in Folge zu Problemen an Haut, Verdauungstrakt und Stoffwechselorganen führen können keine Belastung des Stoffwechsel des Tieres
Nebenwirkungen durch belastende Substanzen keine Nebenwirkungen durch belastende Substanzen
Vorsichtsmaßnahmen für Tier, Mensch und Umwelt nötig erheblich bessere Verträglichkeit für Tier, Mensch und Umwelt
erhebliche Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung keine speziellen Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung
enger Kontakt mit Besitzer und Familie nicht durchgängig möglich enger Kontakt mit Besitzer und Familie durchgängig möglich
Tierversuche keine Tierversuche
verschlimmern häufig die Allergie bei Allergikern bewährt auch bei Allergikern
guter, aber kein 100% iger Schutz natürlich wirksamer, aber kein 100%iger Schutz
Anwendungen alle 4-6 Wochen, dadurch wenig Aufwand für den Besitzer je nach Produkt ein- bis mehrfache tägliche Anwendung (bis zur Grundimmunisierung), gute Kombinationsmöglichkeit unterschiedlicher Produkte
Gefahr für Gewässer und darin lebende Organismen keine Gefahr für Gewässer und darin lebende Organismen

 

Lesen Sie den Beipackzettel der chemischen Antiparasiten-Präparate kritisch durch und entscheiden Sie sich erst dann.

Chemische Antiparasitenmittel haben neben ihrer antiparasitären Wirkung immer auch nicht zu verharmlosende Nebenwirkungen. Präparate zum Aufträufeln bzw.Aufsprühen (Spot-On-Präparate) sowie Flohhalsbänder enthalten belastende Substanzen, die sich im Körper des Hundes anreichern und entweder in das Blut des Hundes oder über Haut und Fell fortlaufend in kleinen Mengen abgegeben werden.

Die meisten dieser chemischen Antiparasitenmittel enthalten Wirkstoffe, die die Reizleitung der Nervenzellen der Parasiten unterbrechen und sie abtöten. Andere Präparate enthalten einen Wirkstoff, der eine Entwicklungsstörung (Genveränderung) der Parasiten auslöst.

Hier ein paar Auszüge von Beipackzetteln, die sich nur auf zu treffende Vorsichtsmassnahmen beziehen.

  • Vermeidung einer Berührung der Applikationsstelle innerhalb von 6 Stunden
  • Verhindern, dass sich das Tier an der Applikationsstelle ableckt.
  • Hautkontakt mit dem Präparat vermeiden.
  • Hände nach Gebrauch gründlich mit Wasser waschen.
  • Getrennt von Nahrungsmitteln und Getränken, sowie Futtermitteln aufbewahren.
  • Toxisch für Wasserlebewesen und Bienen! Aquarien, Fischbecken u. ä. nicht mit Permethrinpräparaten in Berührung bringen.
  • Nicht bei Tieren anwenden, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen.
  • Sicherstellen, dass an einer Stelle appliziert wird, die das Tier nicht ablecken kann und dass sich behandelte Tiere nicht gegenseitig belecken können.
  • Baden und intensives Nasswerden innerhalb von zwei Tagen nach der Behandlung sowie häufigeres Baden als einmal die Woche vermeiden.
  • Hunde sollten für zwei Tage nach der Behandlung nicht in Wasserläufen schwimmen. Kann im Wasser lebende Organismen schädigen.
  • Kontakt mit den Fingern vermeiden.
  • Behandelte Tiere sollen nicht berührt werden und Kinder sollen nicht mit behandelten Tieren spielen, bis die Applikationsstelle trocken ist.
  • Frisch behandelte Tiere sollten nicht in engem Kontakt mit den Besitzern, insbesondere nicht mit Kindern, schlafen.
  • Während der Anwendung nicht rauchen, trinken oder essen.
  • Quelle: http://www.vetpharm.uzh.ch/

Bitte bedenken Sie:

Was für die lästigen und enorm widerstandsfähigen Parasiten tödlich endet, kann natürlich auch für das Immunsystem Ihres Haustieres stark belastend und hochgradig allergieträchtig sein. Mögliche, andere Stoffwechselbeeinträchtigende Risikofaktoren lassen wir einmal außen vor. Beruhigt Sie als Hundefreund / Katzenfreund die Vorstellung, dass unsere Tiere mit Kontaktgift besprüht oder beträufelt werden?

Halten Sie sich auch vor Augen, dass die Anwendung der chemischen Präparate nicht nur Ihren Liebling sondern auch Sie und Ihre Kinder belasten kann, auch wenn die meisten Hersteller von einer eher geringen Giftigkeit für Mensch und andere Säugetiere sprechen. Machen Sie sich in diesem Zusammenhang auch noch einmal ganz klar den Tierschutzgedanken bewusst. In der Regel müssen unzählige Tierversuchsreihen für ein chemisches Antiparasitenmittel durchlaufen werden, bevor es auf den Markt kommt.