ist ein immer dabei Hund. Er beeindruckt durch seine imposante Erscheinung, seine Eleganz, Schnelligkeit und Stärke. Er hat etwas Selbstsicheres an sich, aber allem Fremden gegenüber verhält er sich sehr misstrauisch, leider wird dies oft mit Angst verwechselt. Unterschätzen Sie die Herausforderung nicht, die der besondere Charakter dieses Hundes mit sich bringt.

Ein Ridgeback kann Ihnen den Alltag ganz schön schwer machen. Oftmals „hinterfragen“ sie die Kommandos, die Sie Ihnen geben und wenn sie der Meinung sind, dass es Sinn macht führen Sie sie aus. Dieses zeitversetzte Ausführen von Befehlen hat nichts mit Ihren Qualitäten als Hundehalter zu tun, es ist einfach eine Eigenart dieser Rasse. Zwischendurch hat man ab und an den Eindruck, dass der Ridgeback alles, was man ihm mit viel Geduld und Liebe beigebracht hat, vergessen hat. Es braucht dann wirklich viel Geduld und vor allen Dingen eine Menge Motivation um diese Rückschritte zu ertragen.

Da der Ridgeback ein sogenannter Spätzünder ist – er ist i. d. R. erst mit drei Jahren wirklich „fertig“ – hat man viel Zeit um mit ihm und vor allem an ihm zu wachsen. Urplötzlich macht es „klick“ – als hätte man einen Schalter gefunden – und da ist sie, die Ruhe, die Gelassenheit und Souveränität, die uns am Ridgeback so fasziniert.

Ein Ridgeback ist dann am glücklichsten, wenn er mit seinem „Rudel“ zusammen sein kann. Er liebt die Bewegung und ist definitiv nicht für die Zwingerhaltung geeignet. Wird er zu wenig ausgelastet (körperlich sowie geistig) kann es passieren, dass er sein „eigenes Ding“ macht. Zu Hause bemerkt man den Ridgeback kaum, aber nähert sich jemand ungefragt seinem Territorium, wird er es garantiert verteidigen.

Lassen Sie Ihrem Ridgeback seine Eigenarten und versuchen Sie nie, Erziehung in ihn „hinein zu prügeln“ oder ihn zu unterdrücken. Das geht unweigerlich nach hinten los. Brechen Sie den Ridgeback nicht, sondern erziehen Sie ihn ohne Zwang. Sie brauchen viel Zeit, Geduld und Konsequenz (nicht zu verwechseln mit Strenge) um einen Ridgeback zu erziehen.

Vielleicht ist das mit ein Grund dafür, dass seriöse Züchter auf eine gute Portion Hundeerfahrung bestehen. Aber nicht immer ist das von Vorteil. Gerade wenn Sie schon Erfahrungen mit anderen Rassen gemacht haben und versuchen diese 1 zu 1 auf den Ridgeback zu übertragen, wird Ihnen das meist nicht gelingen.

Eine gute Bindung zu seinem Hund ist das A und O. Lassen Sie sich von Rückschlägen nur nicht entmutigen und scheuen Sie sich nicht professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen wenn Sie nicht weiterkommen. Wählen Sie die Hundeschule / den Trainer sehr sorgsam aus. Schauen Sie sich, an wie der Trainer mit den Hunden umgeht, fragen Sie ob schon Erfahrungen mit Ridgebacks gemacht wurden. Denn ein sensibles Tier verlangt eine sensible Ausbildung. Sollten Sie mehr wie einen Ridgeback haben, kann es sogar sein, dass Sie zwei verschiedene Trainer / Hundeschulen auswählen müssen. Denn jeder Hund ist anders. Was für unsere Hündin gut war, war bei unserem Rüden leider nicht so gut. Deshalb bin ich mit ihm in eine andere Hundeschule gegangen und dort kommt er gut mit der Trainerin zurecht.

Hat ein Ridgeback Sie allerdings erst einmal in sein Herz geschlossen, wird er Sie mit Liebe überschütten, auf seine ganz spezielle Art und Weise. Unsere Hündin liebt es einen „abzulutschen“, das ist nicht immer toll, aber wir akzeptieren es, denn es ihre Art uns zu zeigen, dass sie uns liebt. Sie wird auch liebevoll die schnellste Zunge aus Lindlar genannt. J

Der Rüde hingegen ist ein ganz anderes Kaliber. Er würde am liebsten den ganzen Tag kuscheln. Leider vergisst er dabei, dass er mit über 40 Kilo nicht wirklich der geeignete Schoßhund ist und einem bei seinen „Kuschelbelagerungen“ schnell mal die Beine einschlafen können.

Sollten Sie also zu den Menschen gehören, die Ihren Hund nicht gerne um sich herum haben, nehmen Sie Abstand von einem Ridgeback, denn er hat ein grooooooooßes Bedürfnis, seinem Menschen nahe zu sein. Wägen Sie vor der Anschaffung genau ab, ob Sie bereit sind Ihr Leben dem Hund anzupassen.

 

Beantworten Sie sich ehrlich folgende Fragen:

• Welche Erwartungen habe ich an den Hund? Bedenken Sie, dass aus einem Ridgeback kein Soldat wird, der jeden Befehl akkurat ausführt.
• Wollen Sie einen großen, kräftigen, sehr aktiven Hund, der sehr gut ausgeprägte jagdliche Ambitionen an den Tag legen kann?
• Sind Sie in der Lage die notwendige Geduld aufzubringen und besitzen Sie das nötige Durchhaltevermögen um diese Spätentwickler zu erziehen?
• Können Sie einen großen muskulösen Hund in einer Notsituation halten?
• Sind Sie bereit, gewisse Wesenszüge eines Ridgeback einfach als gegeben hinzunehmen?
• Haben Sie die finanziellen Mittel und sind Sie willig, diese auch für einen Hund auszugeben? Die Anschaffungskosten sind hierbei das Geringste.
• Haben Sie jemanden, der im Falle Ihrer Verhinderung (z. B. Krankheit Ihrerseits), bereit ist sich um den Hund zu kümmern?

Erst wenn Sie diese Fragen mit ja beantworten können, können Sie über die Anschaffung eines Ridgeback nachdenken.

Schaffen Sie sich keinen Hund an, nur weil er toll aussieht. Lesen Sei einschlägige Literatur, oder besser noch, reden Sie mit Ridgebackbesitzern. Lassen Sie sich nicht nur die schöne Seite erzählen, fragen Sie gezielt auch nach den negativen Eigenschaften eines Ridgebacks. Schließlich müssen Sie die nächsten 10 – 15 Jahre mit Ihrem Vierbeiner verbringen.

 

Bedenken Sie, dass ein Hund kein Möbelstück ist, welches bei Bedarf einfach entsorgt werden kann!!!